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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 40

1902 - Leipzig : Hirt
40 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. Charlotte Corday aus Caen schwrmte fr republikanische Freiheit und die groen Charaktere der alten Rmer. Als flchtige Girondisten, an deren Sturz Marat einen Hauptanteil hatte, sich in Caen sammelten, reifte in ihr der Ent-schln, Frankreich von dem Scheusal zu befreien. Sie reiste nach Paris, verschaffte sich Zutritt bei Marat und erstach ihn. Ruhig bestieg sie das Schafott, während der Pbel die Leiche Marats vergtterte. Nur um so rger muteten jetzt die brigen Schreckensmnner gegen die Freunde brgerlicher Ordnung. Die Gefngnisse murden Sammel-Pltze der feineren Gefellschaft; Taufende murden zur Schlachtbank gefhrt. Unter ihnen war auch Maria Antoinette. Man hatte die Knigin von ihren beiden Kindern getrennt, in ein elendes Gefngnis geworfen, in zerlumptem Kleide vor das Revolutionstribunal gefhrt und verurteilt. Der achtjhrige Dauphin wurde einem rohen Jakobiner ber-geben und allmhlich zu Tode mihandelt. Ilm die alte Ordnung ganz zu vernichten, mrbe eine neue $eit= rechnung, beginnend mit dem 22. Sept. 1792, mit vernderten Monatsnamen an Stelle der alten gesetzt, und das Christentum murde mit 1794.einem Kultus der Vernunft vertauscht. Im April 1794 murde Danton nebst seinen Anhngern hingerichtet. Jetzt erreichte das Schreckenssystem unter Robespierres Alleinherrschaft erst feinen Gipfel durch gehufte Hinrichtungen. Zmar lie er durch den Konvent den Glauben an das hchste Wesen" mieder einfhren, aber im Juli ereilte auch ihn und feilte Anhnger das Schicksal. Die Gemigten behielten im Konvente die Oberhand und fhrten 1795.1795 eine neue Verfassung ein: die vollziehende Gemalt murde einem Direktorium von fnf Mitgliedern bertragen, die gesetzgebende einer aus zmei Kammern bestehenden Vertretung. Auch die Provinzen hatten zur Zeit der Schreckensherrschaft viel zu leiden. In ganz Frankreich zogen die Sendlings des Konvents mit Revolutionsheeren und Guillotinen umher. Wie sind die furchtbaren Greuel der Franzsischen Revolution zu erklären? Der erste Aoalitionskrieg (179897) bis zum Frieden zu Bafel (1795) und das Ende Polens. Als 1792 die beiden deutscheu Gromchte im Kriege gegen Frankreich beschftigt marett, hielt die russische Kaiserin Katharina Ii. die Zeit fr gnstig, Polen dem russischen Staate einzuverleiben. Sie verstand es, Unruhen in Polen zu erregen, und lie ,,znr Wiederherstellung der Ordnung" das Land besetzen.' Jedoch auch Preußen schickte ein Heer, und nun einigten sich beide Mchte, ohne sterreich hinzuzuziehen, zur zmeiten Teilung 1793.Polens, Jan. 1793. Nach der Hinrichtung Lndmigs Xvi. schlssen England, Preußen und sterreich (und einige kleinere Staaten) eine Koalition gegen

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 41

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 41 die Franzsische Republik. Der Krieg wurde auf verschiedenen Schau-Pltzen gefhrt. Zur See behauptete die berlegene englische Flotte den Sieg. Zwischen Preußen und sterreich war das Einvernehmen getrbt durch die polnische Angelegenheit, und ihre Unternehmungen wurden dadurch gelhmt. Die sterreicher wurden in Belgien durch die Heere der Franzsischen Republik besiegt; die Preußen da-gegen vertrieben die Franzosen aus Mainz und kmpften siegreich gegen sie bei Kaiserslautern. 1794 emprten sich die Polen gegen die russische Besatzung, 1794. wurden aber von Russen und Preußen besiegt. Auch sterreich schickte ein Heer, um nicht wieder leer auszugehen. 1795 teilten die drei 1795. Mchte den Rest des Landes. Was bekam Preußen bei der zweiten und bei der dritten Teilung (Karte Nr. 13)? Bei der feindseligen Haltung sterreichs, welches sogar mit Ru-laud ein geheimes Bndnis gegen Preußen geschlossen hatte, und der Erschpfung des Staatsschatzes trennte sich König Friedrich Wilhelm von der Koalition und schlo mit Frankreich den Baseler Frieden, in dem er seine linksrheinischen Besitzungen gegen spter festzusetzende Entschdigung und gegen die Zusicherung der Neutralitt fr Nord-deutschend an Frankreich berlie. Welche Folgen hatte die Hinrichtung Ludwigs Xvi. fr Frankreich und fr Europa? Welche Umstnde wirkten zusammen zum Untergange Polens? Welchen Vorteil hatte Frankreich von der Vernichtung Polens? 86. Das Ende der Franzsischen Republik. V Napoleon Bonaparte (italienisch Buouaparte) wurde geboren 1769 in Ajaccio (spr. Ajatscho), kurz nachdem die Korsen von den Franzosen unterworfen waren. Erzogen in korsischer Abhrtung, er-hielt er soldatische Ausbildung in franzsischen Kriegsschulen. In der Revolution diente er der herrschenden jakobinischen Partei und erntete in den Kmpfen des Konvents gegen Aufstnde in den Provinzen (Einnahme von Toulon) seine ersten Lorbeeren. 1796 vermhlte er sich mit Josephine (geb. 1763 auf Martinique), der Witwe des hin-gerichteten Generals Beanharnais. 2. Beendigung des Krieges gegen (sterreich, 179697. Nach seiner Vermhlung bekam Napoleon von dem Direktorium, welches er in einem Aufstande geschtzt hatte, den Oberbefehl gegen die sterreicher in Italien. Er stellte unter den vernachlssigten, Mangel leidenden 1796. Soldaten Ordnung und Vertrauen her und erfocht mit ihnen eine Reihe glnzender Siege, während aus Sddeutschland zwei franzsische Heere durch den Erzherzog Karl der den Rhein zurckgeworfen

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 43

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 43 behaupten und wurde endlich 1801 infolge eines Vertrages auf eng-tischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht. 5. Sturz des Direktoriums, 1799. Whrend Napoleons Abwesenheit hatten England, sterreich, Rußland und die Trkei 1798 die zweite Koalition geschlossen. Die Heere des Direktoriums hatten von den sterreichern und Russen in Sddeutschland und Italien ver-schiedene Niederlagen erlitten. Da kam Napoleon, der Held des Tages, zurck, erkannte die fr seine Absichten gnstige Lage und strzte mit Waffengewalt die beim Volke unbeliebte Direktorial-Regiernng. Zufolge1'va-der neuen Verfassung traten drei Konsuln auf zehn Jahre an die Spitze des Staates (mit Senat und Gesetzgebendem Krper). Napoleon wurde Erster Konsul mit monarchischer Gewalt. 6. Beendigung des zweiten Aoalitionskrieges. Als die Friedens-briese, die Napoleon an die Herrscher Englands und sterreichs (Ru-land hatte sich von der Koalition zurckgezogen) richtete, erfolglos blieben, folgten ihm seine Krieger begeistert der deu Groen St. Bern-hard und schlugen die sterreicher 1800 bei Marengo, während ein 1800. anderes franzsisches Heer bei Hohenlinden siegte und Wien bedrohte. Im Frieden zu Lnneville, dem auch das deutsche Reich beitrat, wurde 1801 das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Die deutschen 1s01. Fürsten aber, welche ihre linksrheinischen Besitzungen verloren, wurden 1803 durch den unwrdigen Reichsdeputationshauptschlu mit 180,>. eingezogenen geistlichen Lndern und freien Reichsstdten entschdigt. 112 deutsche Staaten hrten dadurch auf zu bestehen. Das traurige Schauspiel hatte aber wenigstens das Gute, da die Zerrissenheit Deutsch-lands vermindert wurde; die Verteilung wurde die Grundlage der spteren Gestaltung Deutschlands. (Karten Nr. 9 und 10.) 7. Napoleon als Konsul, a) Nur die Formen der Verfassung waren noch republikanisch; in Wirklichkeit herrschte Napoleon allein. 1802 1802. erhielt er durch Volksabstimmung das Konsulat auf Lebenszeit. b) Die tchtigsten und fr seine Plne brauchbarsten Beamten verstand Napoleon fr sein Interesse und seinen Dienst zu gewinnen (Minister Talleyrand). Den Emigranten wurde die Rckkehr gestattet. Durch Stiftung der Ehrenlegion entstand eine neue, dem Stifter-ergebene Ritterschaft. c) Durch einen Vertrag mit dem Papste wurde die katholische Kirche wiederhergestellt; doch wurde auch deu anderen Bekenntnissen Duldung gewhrt. d) In der Pariser Gesellschaft war die geistreiche Frau von Stael der Mittelpunkt der dem Despotismus abholden gebildeten Welt.

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 50

1902 - Leipzig : Hirt
Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 9. Napoleons Macht hatte ihren Hhepunkt erreicht. Von Schmeichlern umgeben, von seinen Erfolgen berauscht, verachtete er die Menschen immer mehr. Das franzsische Kaiserreich dehnte sich immer weiter aus (Karte Nr. 11). 1810 sah sich Napoleons Bruder Ludwig, von ihm zum König von Holland gemacht, wegen der Festlandsperre gentigt abzudaukeu. Seiu Laud sowie die deutschen Kstenlnder an der Nordsee und die drei Hansastdte wurden Frankreich ein-verleibt. Von Italien gehrte der nordwestliche Teil mit dem Kirchenstaate (seit der Gefangennahme des Papstes 1809) zu Frankreich, ebenso die Jllyrischen Provinzen. Aus der Cisalpiuischen Re-publik war das Knigreich Italien geworden, als dessen Vizeknig Napoleon seinen Stiefsohn Eugen Beanharnais eingesetzt hatte. König von Neapel*) war Napoleons Schwager Mnrat. In Spanien behauptete sich Joseph Bouaparte trotz der zahlreichen und khnen Volks-aufstude als König. In Deutschland gehrten fast alle Mittel-uud Kleinstaaten, so weit sie nicht Frankreich einverleibt waren, zum Rheinbnde, ihre Fürsten, dem Volke gegenber unumschrnkt, hatten Napoleons Machtsprchen zu gehorchen. Gebietsvergreruugeu und Rangerhhungen waren die Belohnungen, die ihnen Itapoleon zu teil werden lie. Preueu und sterreich, besiegt und geschwcht, standen ebenfalls unter dem Drucke der franzsischen Macht. Das Herzogtum Warschau war im Frieden zu Schnbrunn vergrert; Rußland (vergrert durch Finnland in einem Kriege gegen Schweden) und Dnemark waren Napoleons Verbndete. Nur England war cm unbesiegter Feint) Frankreichs. Mit welchem Rechte nannte sich Napoleon den Nachfolger Karls des Groen'? 88. Napoleons lall, 2. Napoleon in Rußland, 1812. Durch die Vergrerung des Herzogtums Warschau im Schnbruuuer Frieden und durch die Ver-trcibuug des Herzogs von Oldenburg, eiues nahen Verwandten des russischen Kaiserhauses, hatte Napoleou seinen russischen Verbndeten schwer gereizt. Als die Forderung Napoleons, hc Festlandsperre schrfer zu beobachten, durch Erleichterung .der Einfuhr englischer Waren beantwortet wurde, schlo Napoleon mit sterreich em Bndnis, dem auch Preußen beitreten mute, und rckte ungeachtet des spanischen Krieges mit einem Heere von mehr als einer halben Million ins innere von Rußland ein. Den rechten Flgel bildete ein sterreichisches Hilfs- *) Das Haus Bourbon hat aufgehrt, in Neapel zu regieren", erklrte Napoleon 1805 von sterreich aus.

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 13

1902 - Leipzig : Hirt
75. Friedrich Hl (I.) und seine Zeit. 13 riefen angesehene Männer den Statthalter von Holland, Wilhelm von Oranien, der mit Jakobs protestantischer Tochter Maria ver-mahlt war, herbei. Kurfürst Friedrich Iii. untersttzte ihn, indem er ihm Hilfstruppen schickte und durch Aufstellung eiues Heeres am Rheine die Niederlande gegen Frankreich deckte. Wilhelm Iii., auch von seinen Glaubensgenossen untersttzt, nahm, nachdem Jakob Ii. nach Frankreich entflohen war, den englischen Thron ein. 2. Der Orleanssche "Krieg, 168897. Um dieselbe Zeit erhob 1688 Ludwig Xiv. fr seine Schwgerin Elisabeth Charlotte von der Pfalz . widerrechtlichen Anspruch auf dieses Land und begann zu seiner @r=ly'-obernng den Krieg gegen Deutschland, indem er seine Truppen in die Rhein-gegenden eiufallen lie. Sofort trat der Kurfürst von Brandenburg den Franzosen am Rheine entgegen, entri ihnen Bonn und schtzte durch seine Siege das ganze nordwestliche Deutschland. Bald kam auch ein Bndnis zwischen ihm, dem Kaiser, dem Reiche, Holland und England zu stnde. Da aber die kaiserlichen Truppen noch an der unteren Donau gegen die Trken beschftigt waren, konnte Ludwigs Xiv. Befehl, die Pfalz auszuplndern und in eine Wste zu verwandeln, uuge-hindert ausgefhrt werden. In Heidelberg hauste der Mordbrenner Melac 1689. Das Schlo ( 62, 4) wurde in eine Ruine verwandelt, 1689. ein groer Teil der Stadt in Asche gelegt, die Bewohner wurden mihandelt und gettet. Ahnliches Schicksal hatten Worms, Speier (wo sogar die Kaisergrber geplndert wurden) und Hunderte von kleineren Stdten und Drfern. Im weiteren Verlaufe des Krieges behielten zwar die franzsischen Waffen durch die Uneinigkeit der Gegner im ganzen die Oberhand, doch war Frankreich so erschpft, da es im Frieden zu Rijswijk (fpr. Reisweik) 1697 keine neuen Eroberungen 1697. machte. 3. Preußen ein Knigreich, 1701. Bei seiner Vorliebe sr Glanz und Pracht wnschte Kurfürst Friedrich Iii. die Macht, die der Staat tatschlich besa, durch Erhebung zum Knigtum auch anerkannt zu sehen. Da Wilhelm von Oranien König von England, der Herzog von Hannover Kurfürst (neunte Kurwrde) und August der Starke vou Sachsen König von Polen geworden war, mute ihn in diesem Wunsche bestrken. Kaiser Leopold, an den er sich deshalb wandte, berwand seine Bedenken, als ihm der Kurfürst fr den bevorstehenden Krieg gegen Frankreich seine Hilfe zusicherte, und erteilte ihm die Ein- lg willigung, sich König in*) Preußen nennen zu drfen. Am 18. Ja- c-Qu. nuctr 1701 fetzte Friedrich sich und seiner Gemahlin, Sophie Char-1701. *) Erst Friedrich der Groe nahm den Titel König von Preußen" an.

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 55

1902 - Leipzig : Hirt
55. Napoleons Fall. 55 angriffe suchte er die von Eisen starrenden feindlichen Vierecke zu er-schttern. Sie standen, aber ihre Verluste waren groß. Sie wnschten die Nacht oder die Preußen" herbei. Diese kamen auf den durch an-haltenden Regen grundlos gewordenen Wegen noch zu rechter Zeit an und entschieden die Schlacht. Auch der trotzige Todesmut der franzsischen Garde*) konnte nichts mehr retten. Blcher und Wellington auf der Hhe bei Belle-Alliance. Verfolgung durch Gneifenan bis zum letzten Hauch von Ro und Mann". Napoleon selbst entkam ohne Hut und Degen nach Paris. Von der Volksvertretung aufgefordert, daukte er ab.' Zu Rochefort begab er sich auf ein englisches Kriegs-schiff, auf die Gromut der Englnder hoffend. Er wurde aber nach St. Helena gebracht und scharf bewacht, bis er 1821 starb. 8. Napoleons weltgeschichtliche Bedeutung. Obgleich sich Napo-leon als den Vollender der Revolution hinstellte, waren die von ihm gewhrten Freiheiten nur scheinbare, und die Gleichheit war nur die der Unterdrckung. Unermelich waren die Verluste an Menschenleben und Wohlstand. In den von ihm unterworfenen Lndern aber wurde dadurch, da er das Alte mit rauher Hand zerstrte, der Anfang einer neuen, besseren Zeit herbeigefhrt. Die Steinschen Reformen waren eine Folge der Schlacht bei Jena. Deutschland verdankt Napoleon den Beginn seiner politischen Wiedergeburt. Welche verschiedene Haltung zeigte das franzsische Volk gegen seinen Kaiser zur Zeit seines hchsten Kriegsruhmes, nach dem Feldzuge 1814, vor dem Feld-zuge 1815 und nach demselben? Charakteristik Napoleons (Napoleon als Feldherr, als Staatsmann und als Mensch). - Vergleiche Napoleon mit Attila. 9. Der zweite Pariser friede, 1815. Nach der Schlacht bei 1815. Waterloo nahm Blcher zum zweiten Male Paris ein und trat nun mit kriegerischer Strenge auf. Zwar verbot ihm sein Kllig, die Brcke von Jena" in die Luft zu sprengen und eine Kriegssteuer von 100 Millionen Franken einzutreiben, aber desto eifriger suchte er die geraubten Mnstschtze auf und schickte sie nach Deutschland zurck. Mit Hilse der Englnder wurde Ludwig Xviii. wieder auf deu Thron gesetzt. Mit ihm schlssen die Verbndeten den zweiten Pariser Frieden. Durch Vermittlung Englands und Rulands brauchte Frankreich nur einige unbedeutende Grenzpltze abzutreten, 700 Millionen Franken Kriegskosten zu bezahlen und ein Besatzungsheer einige Jahre zu verpflegen. Whrend der Friedensunterhandlungen schlo Kaiser Alexander mit dem König voll Preueu und dem Kaiser von Oster-reich die Heilige Allianz, wodurch sie sich verpflichteten, nach den *) Die Garde stirbt; aber sie ergibt sich nicht."

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 59

1902 - Leipzig : Hirt
90. Vom zweiten Pariser Frieden bis zum Tode Friedrich Wilhelms Hi. 59 freundschaftliche Verhltnis zwischen sterreich. Preußen und Rußland, vermieden. Dagegen wurde Frankreich wieder von einer inneren Er-schtternng betroffen: Karl X., der letzte König aus dem Hause Bour-bon, du Mann, der nichts gelernt und nichts vergessen" hatte, be-schrnkte die Rechte der Volksvertretung und der Presse und wurde deshalb durch die Pariser Julirevolutiou 1830 gestrzt. Zum 1830. König der Franzosen" wurde durch die Volksvertretung Ludwig Philipp von Orleans ernannt. Auf die meisten deutschen Staaten hatte die Julirevolution nur geringe Wirkung. Nur in Braunschweig. Sachsen und Kurhessen fanden Aufstnde statt. Die Belgier ahmten unmittelbar nach der Julirevolution das Beispiel der Griechen nach: sie rissen sich von der hollndischen Herrschaft los und whlten 1831 den Prinzen Leopold von Koburg zum König. Hannover wurde 1837 nach dem salischen Gesetze" (Ausschlu 1837. der weiblichen Erbfolge) von England getrennt. Whrend hier die Knigin Victoria (vermhlt mit Albert von Koburg) den Thron bestieg, wurde in Hannover Ernst August König. Er hob sofort die Ver-fasfung, die feiner Willkr Schranken gesetzt htte, eigenmchtig auf und erregte dadurch tiefe Unzufriedenheit. Sieben Gttinger Professoren, die der neuen Verfassung ihre Anerkennung versagten, darunter Jakob und Wilh. Grimm, die Altmeister deutscher Sprachforschung, und Wilh. Weber (s. uuteu), wurden abgesetzt. Welche entgegengesetzten Wnsche im Versassuugsleben hatten Regierungen und Untertanen? 2. Kirche und Schule in Preußen. Die beiden Konfessionen der evangelischen Kirche wurden nach einem Aufrufe Friedrich Wil-Helms Iii. zur dreihundertjhrigen Jubelfeier der Reformation in Preußen 1817. und bald auch in anderen deutschen Luderu durch die Union zu einer Kirchengemeinschaft verewigt, was jedoch manchen Widerspruch von lutherischer Seite (Grndung lutherischer Gemeinden) im Gefolge hatte. In demselben Jahre fetzte der König das Ministerium des Kultus (der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten) ein. Die Schulen wurden bedeutend vermehrt, und bald hatte jedes Dorf im Staate ferne Schule. In den einzelnen Provinzen wurden fr die Leitung des hheren Schulwesens die Provinzial- Schulkollegieu ge-schaffen, whreud die Aufsicht der die niederen Schulen den Knig-liehen Regierungen bertragen wurde. Schou damals wurde das preuische Schulwesen ans eine Hhe gebracht, welche die Bewunderung des Auslandes erregte.*) *) In Frankreich nannte man Preußen das Land der Kasernen und der Schulen.

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 65

1902 - Leipzig : Hirt
92. Kaiser Napoleon Iii. 65 auch auf die Politik ihres Gemahls greren Einflu, als Unein-geweihte ahnten. 2. Seine Regierung. Napoleon regierte, obgleich ihm Senat und Gesetzgebender Krper zur Seite standen, fast unumschrnkt wie sein Oheim und erstickte die unzufriedenen Stimmen durch eine wachsame Polizei. Doch sorgte er auch mit groem Erfolge fr das materielle Wohl Frankreichs. Handel und Industrie hoben sich durch Anlegung von Eisenbahnen und Kanlen und durch zwei groe Weltausstellungen in Paris. Durch eine Reihe von Kriegen kam er der Ruhmsucht der franzsischen Nation entgegen, was freilich zu seinem Ausspruche: L'empire c'est la paix", nicht stimmte. 3. Kriege, a) Krimkrieg, 185356. Frankreich und Eng-1853 land leisteten der Trkei Beistand in einem Kriege gegen Rußland, bis welches seinen Einflu auf der Balkanhalbinsel erweitern wollte, und 1856. schickten ein Heer nach der Krim. Die bedeutendste Waffentat des Krieges war die Einnahme von Sebastopol durch die Verbndeten. b) Lombardischer Krieg, 1859. König Viktor Emanuel von 1859. Sardinien, der Vorkmpfer der italienischen Einheitsbestrebungen, be- wog Napoleon zu einem Bndnis, um die unter sterreichischer Herr-schast stehenden Gebiete Norditaliens zu befreien. Die sterreicher wurden in den Schlachten bei Magenta und Solferino besiegt und muten die Lombardei an Sardinien berlassen, während Napoleon sich zur Belohnung Nizza und Savoyen abtreten lie. In der nchsten Zeit wurden auch die brigen italienischen Lnder auer Venetien und Rom mit dem Reiche Viktor Emanuels vereinigt, welches 1861 zum 1861. Knigreich Italien erklrt wurde. c) Das Kaisertum Mexiko. Whrend des nordamerikanischen Brgerkrieges ( 82, 5) sandte Napoleon ein Heer nach der Republik Mexiko und machte 1864 den sterreichischen Erzherzog Maximilian 1864. zum Kaiser des Landes. Als aber nach Beendigung jenes Krieges Napoleon auf die Drohung der Vereinigten Staaten feine Truppen zurckzog, wurde die Lage Maximilians, der im Lande wenig Freunde hatte, unhaltbar. Er wurde 1867 von den Republikanern gefangen 1867. genommen und erschossen. Mit welchem Rechte konnte sich Napoleon mit Kaiser Augustus vergleichen? 93. Wilhelm I. bis )ur Grndung des Norddeutschen Bundes. V Wilhelms I. Jugendjahre. Wilhelm I. wurde geboren am 22. Mrz 1797. In der trben Zeit, in die seine Jugend fiel, fhltel797. sich der keineswegs krftige Knabe zum Soldatenstande hingezogen. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. B. 3. Aufl. 5

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 73

1902 - Leipzig : Hirt
95. Das Deutsche Reich unter Wilhelm I. und Friedrich Iii. 73 An der Spitze steht mit dem Titel Deutscher Kaiser" der König von Preußen. Die Kaiserkrone ist also erblich im Mannesstamme der Hohenzolleru. Der Kaiser vertritt das Reich in seinen Beziehungen zu anderen Staaten, erklrt nach Zustimmung des Bundesrats den Krieg und schliet Frieden, hat den Oberbefehl der das Heer und die Reichs-flotte, beruft und schliet den Buudesrat und den Reichstag und er-nennt die Reichsbeamten. Der hchste Beamte ist der Reichskanzler. Er leitet namentlich die auswrtigen Angelegenheiten und fhrt den Vorsitz im Bundesrate, der aus den Vertretern der deutschen Fürsten und freien Städte (58 Stimmen, darunter 17 preuische) besteht und mit dem Kaiser und dem Reichstage die Gesetzgebung ausbt. Der Reichstag wird vom Volke auf je 5 Jahre gewhlt. Vergleiche das neue Deutsche Reich mit dem alten. 2. Auswrtige Beziehungen. Das Deutsche Reich wurde unter beit europischen Staaten wieder die leitende Macht und verwandte seinen Einflu zur Erhaltung des Friedens unter den Gromchten. Eine Gefahr fr den Frieden entstand aus dem franzsischen Rachegeschrei und dem russischen Streben nach der Herrschaft der alle Slaven. Die Republik Frankreich arbeitete mit aller Anstrengung an der Ausbildung ihrer Wehrkraft und suchte nach einein Bundesgenossen zum Angriffe gegen Deutschland. Doch blieb der Zar Alexander Ii. der berlieferung seiner Vorsahren treu; das freundschaftliche Verhltnis, welches zur Zeit der Heiligen Allianz zwischen Preußen, sterreich und Rußland bestanden hatte, wurde erneuert und fand in mehrfachen Zusammenknften der Kaiser (Dreikaiserbund") feilten Ausdruck. Die deutschfeindliche Partei in Rußland aber erhielt neue Nahrung durch den russifch-trkischen Krieg 187778. Als Beschtzer" der Slaveu der Balkanhalbinsel, die das trkische Joch ab-zuschtteln suchten, erklrte Rußland 1877 der Trkei den Krieg. Die Russen drangen siegreich vor, machten aber, durch die drohende Haltung Englands und sterreichs bewogen, vor Konstantinopel Halt. Der bedrngte Sultan schlo mit dem Sieger einen Frieden, dessen Bestimmungen aber von England und Osterreich solchen Widerspruch erfuhren, da Rußland Bismarcks Bermittelnng annahm und einwilligte, mit den brigen Gromchten auf dem Kongre zu Berlin 1878 1878. zu unterhandeln. Mit den Ergebnissen waren die Russen wenig zufrieden und gaben Bismarck die Schuld. Die Wetterwolken im Osten und Westen verflogen, als Bismarck 1879 mit sterreich ein Verteidigungsbndnis abschlo, 1879. das bald daraus durch den Beitritt Italiens sich zu einem mitteleuropischen Friedensbunde, dem Dreibunde, erweiterte. Auch der Zar Alexander Iii. (188194), der den gefhrlichen Thron

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 33

1902 - Leipzig : Hirt
82. Amerika. 33 5. Per Aberglaube. Neben den Wissenschaften brachte auch der Aberglaube ungewhnliche Leistungen hervor. Die Wundersucht erzeugte eine Reihe ou betrgerischen Abenteurern, die in Frankreich, Deutsch-land und anderen Lndern ihr Glck machten. Der Wiener Mesmer hatte mit der Lehre von der Heilkraft des tierischen Magnetismus groen Erfolg. Andere lieen Geister auftreten. (Schillers Geisterseher".) 82. Amerika. \. Englische Besiedlung. Die Ansiedlnngen in Nordamerika ( 67, 2, c) blhten krftig auf. Jeder der dreizehn Staaten stand unter einem englischen Statthalter, hatte aber im brigen seine eigene Verwaltung. Neben dem Englnder lieen sich Einwandrer ans anderen Lndern frei nieder; namentlich die um ihrer Religion willen Verfolgten suchten in Nordamerika eine Zuflucht. Die klimatischen und Boden-Verhltnisse schrften Anstrengung und Tatkraft. 2. Franzsische Besiedlung. Die franzsischen Pflanzer in Kanada und am Mississippi entwickelten bei weitem nicht die Lust und Fhigkeit zur Anpflanzung wie die Germanen. Ihre Niederlassungen blieben daher hinter den englischen zurck. Dies stachelte ihre Eifersucht. 3. Englisch-franzsischer Krieg, 175663. Grenzstreitigkeiten 1756 fhrten zu dem wechselvollen Kriege zwischen England und Frankreich, bis der an der Saale und Weser nicht weniger als am Ohio und1 6 ' St. Lorenzstrom seine Wirkungen uerte, und in dem Frankreich Kanada an England verlor. In diesem Kriege tat sich zuerst der englische Offizier Georg Washington, Sohn eines Virginischen Pflanzers, hervor und erwarb im Kampfe mit Franzosen und Indianern seine militrische Ausbildung. Nordamerikanischer Freiheitskrieg, 17768a. Durch den Krieg 1776 gegen die Franzosen war die Staatsschuld Englands bedeutend ge- bis stiegen. Da der Krieg im Interesse der Kolonien gefhrt war, suchte die englische Regierung diese zur Bestreitung der Kosten heranzuziehen. Die Amerikaner aber wollten sich nicht von einem Parlamente besteuern lassen, in dem sie nicht vertreten waren, und auch in England waren viele Stimmen auf ihrer Seite. Nur auf einem kleinen Teezoll bestand die englische Regierung. Als aber in Boston die Ladung dreier englischer Teeschiffe durch vermummte Brger ins Meer ge-werfen war, schickte England Truppen nach Amerika (unter denen sich viele gekaufte Deutsche, namentlich Hessen, befanden). Die Vertreter der dreizehn Staaten vereinigten sich zu einem Kongre zu Philadelphia und erlieen die Erklrung der Menschenrechte, die in dem Satze Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. B. 3. Aufl. 3
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